Hunde & Co. in Not e.V.

Inlands­tierschutz

In Deutschland sind viele Tierheime weit über ihrem Belastungslimit, da immer mehr Hunde abgegeben oder beschlagnahmt werden – ein Aufnahmestopp ist keine Seltenheit. Die systematische Produktion von Hunden sowie der unseriöse Handel über Plattformen wie Quoka, Kleinanzeigen und Facebook sind mittlerweile Alltag und bergen nicht nur Gefahren für Verkäufer:in und Käufer:in sondern vor allem für die Hunde. Doch was tun, wenn sich die Lebensumstände verändern – durch Trennung, Krankheit, Todesfall oder Umzug – und das Zusammenleben trotz Training und vieler Kompromisse nicht mehr funktioniert? Ist es im Sinne des Tieres (und der Menschen), es auf Biegen und Brechen zu behalten oder ist ein Neustart doch der bessere Weg? Aber wie soll dieser Neustart aussehen, wenn Tierheime überfüllt sind, gängige Plattformen keine Sicherheit bieten und private Schutzverträge oft keinen ausreichenden Schutz garantieren?

Hier kommen wir ins Spiel. 

Unser Inlandsprojekt gliedert sich in fünf Bereiche

1. Vermittlungshilfe

Wir möchten eine sichere Hundevermittlung auch für Privatpersonen ermöglichen – immer zum Schutz des Hundes. Durch unser 6-Augen-Prinzip (Abgabehalter:in, eine Vermittlerin aus unserem Team und eine Vorkontrolleur:in, die die  Bewerber:innen telefonisch bzw. vor Ort kennenlernen) stellen wir einen hohen Vermittlungsstandard sicher, selbst bei Direktvermittlungen.

2. Vermittlung über Pflegestellen

Wenn dein Hund nicht länger bei dir bleiben kann, prüfen wir gerne, ob wir ihn über eine unserer Pflegestellen vermitteln können. Unser deutschlandweites Netzwerk umfasst auch Trainerpflegestellen, Pflegestellen für Handicap-Hunde und sogar Stellen für trächtige Hündinnen oder Welpen – quasi ein dezentrales Tierheimkonzept. Auch hier vermitteln wir ausschließlich nach dem 6-Augen-Prinzip und ein Kennenlernen des Hundes ist immer Pflicht.

3. Gnadenplatzsystem

Immer mehr alte Hunde werden im Tierheim abgegeben – sie überleben ihre Menschen oder passen nicht mehr in deren Leben. Gerade diese Hunde, die bisher nur ein warmes Zuhause kannten, leiden besonders im Tierheim. Wir ermöglichen ihnen einen Lebensabend im familiären Umfeld – geliebt und umsorgt in einer unserer Pflegestellen. Die medizinische Versorgung wird dabei selbstverständlich von uns übernommen. Aktuell sind neun Gnadenplätze belegt.

4. Notfallprogramm

Inlandstierschutz bedeutet für uns auch, dort hinzusehen, wo es teuer wird: Hunde mit Verletzungen, nach Unfällen oder mit hohen Tierarztkosten, die andernfalls eingeschläfert würden. Wir nehmen gezielt solche Notfälle auf. Wir wissen, wir können nicht alle retten – aber wir geben unser Bestes, um unseren Beitrag zu einem ganzheitlichen Inlandstierschutz zu leisten.

5. Datenanalyse

Für uns ist insbesondere die strategische, mittelfristige Arbeit essenziell – um nicht nur ein Rädchen im System zu sein, sondern nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Wir glauben fest an daten- und faktenbasierte Analysen, um Probleme nicht nur aus dem Bauch heraus zu benennen, sondern sie sachlich belegen zu können. Nur so lassen sich die richtigen Lösungen mit Nachdruck fordern und umsetzen.

Hunde zu vermitteln bedeutet für uns Verantwortung – ein Hundeleben lang.

Auch bei Direktvermittlungen schließen wir als eingetragener Verein den Schutzvertrag mit den neuen Adoptant:innen. So stellen wir sicher, dass im Falle unvorhersehbarer Umstände keine dubiosen Weitergaben erfolgen und der Hund nicht im Tierheim landet, denn wir behalten uns jederzeit vor, unsere Schützlinge zurückzunehmen.

Doch wir gehen noch einen Schritt weiter: Bei all unseren Hunden behalten wir uns das Eigentum vor.
Sollten wir feststellen, dass ein Hund trotz aller Schutzmaßnahmen tierschutzwidrig gehalten wird, sind wir die Ersten, die vor Ort stehen und den Hund zurückfordern.

Inlandstierschutz hat viele Facetten – und wir setzen dort an, wo wir nachhaltig wirken können, immer nach höchsten Standards. Es gibt jedoch auch Themen, für die wir nicht ausreichend Kompetenz vorweisen oder die uns vom Veterinäramt nicht erlaubt sind: Wir können keine Hunde mit Listenhundanteil oder mit Beißvorfällen aufnehmen. In diesen Fällen verweisen wir an rassespezifische Tierschutzvereine mit entsprechender Fachkompetenz.

Gemeinsam für den Inlandstierschutz

Ob du einem Hund oder einer Katze ein liebevolles Zuhause schenken möchtest, als Pflegestelle unterstützen willst oder gezielt für Notfälle spenden möchtest:
Jeder Schritt zählt. Jeder Einsatz verändert (d)ein Leben.

Hier kannst du aktiv werden: