Hunde & Co. in Not e.V.

Die ersten Tage mit Deinem neuen Hund

Eingewöhnung des Hundes im neuen Zuhause – mit Ruhe und Verständnis

Für uns Menschen ist es ein freudiger Moment, wenn ein neues Familienmitglied einzieht. Für den Hund jedoch bedeutet dieser Tag oft vor allem eines: Stress. Neue Gerüche, ungewohnte Geräusche, fremde Menschen – all das kann für Hunde, besonders aus dem Auslandstierschutz, eine enorme Reizüberflutung sein. Um die Eingewöhnung deines Hundes im neuen Zuhause möglichst sanft zu gestalten, findest du hier praktische Tipps für die ersten Tage.

So kannst du die Eingewöhnung für deinen Pflegehund oder dein neues Familienmitglied am einfachsten gestalten

Ihr Hund braucht in den ersten Tagen vor allem eines: Ruhe und Sicherheit. Zu viele Reize auf einmal können zu Überforderung und Stressreaktionen führen, die sich negativ auf Verhalten und Gesundheit auswirken.

Empfehlungen für die erste Woche:

  • Kein Besuch.
  • Keine langen Spaziergänge oder Ausflüge. Der eigene Garten oder eine ruhige Grünfläche genügen anfangs vollkommen.
  • Keine Tierarztbesuche, außer in Notfällen.
  • Kein Training, außer zur Deckung der Grundbedürfnisse (Füttern, Gassi gehen).
  • Keine reizstarken Orte wie Einkaufszentren oder Märkte.

Doppelte Sicherung: So geht's richtig!

Gerade in den ersten Tagen kann dein Hund leicht erschrecken und im schlimmsten Fall versuchen, sich loszureißen. Damit er in solchen Momenten nicht entkommt, ist die doppelte Sicherung besonders wichtig.

Dabei werden zwei Leinen verwendet: Eine Leine wird am Sicherheitsgeschirr befestigt und zusätzlich am Menschen gesichert – zum Beispiel mit einem Bauchgurt oder indem man sie sich um die Hüfte bindet. Die zweite Leine wird am Halsband befestigt und ganz normal in der Hand gehalten, um den Hund zu führen.

So ist dein Hund an zwei Punkten gesichert. Sollte sich eine Verbindung lösen, bleibt immer noch die zweite bestehen – das gibt Sicherheit und schützt vor gefährlichen Situationen.

Fazit: Die Eingewöhnung deines Hundes im neuen Zuhause braucht Zeit und Ruhe

Die ersten Tage mit deinem neuen Hund sind ein besonderer Moment – für dich und für ihn. Doch gerade die Eingewöhnung im neuen Zuhause ist oft geprägt von Stress, Unsicherheit und Reizüberflutung. Mit Ruhe, klaren Strukturen und einem geschützten Rückzugsort hilfst du deinem neuen Familienmitglied, sich sicher zu fühlen.

Vermeide in der Anfangszeit Überforderung, gib dem Verdauungstrakt deines Hundes Zeit zur Umstellung und denke an organisatorische Schritte wie die Ummeldung bei TASSO. Sicherheit beim Gassigehen ist besonders wichtig: eine doppelte Sicherung kann Leben retten.

Denk immer daran: Jeder Hund tickt anders. Manche brauchen wenige Tage, andere Wochen oder Monate, um wirklich anzukommen. Geduld, Empathie und ein liebevoller Blick auf die individuellen Bedürfnisse schaffen die Basis für ein vertrauensvolles Miteinander. Und genau das ist der Anfang eurer gemeinsamen Geschichte.

Gib deinem Hund die Zeit, die er braucht, und überfordere ihn nicht mit Erwartungen. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, melde dich gerne bei uns – wir begleiten dich auf jedem Schritt eurer gemeinsamen Reise.

(Auslands-) Hunde: Wann sollte ich umgehend zum Tierarzt ?

Dein Pflegi oder neues Familienmitglied ist endlich bei dir angekommen, doch nun hat er Durchfall, hustet oder kratzt sich? Hier drei oft gestellte Fragen:

Wann ist ein sofortiger Tierarztbesuch notwendig?

Notfälle:

Dein (Pflege-)hund zeigt einer diese Symptome? Dann ab zum Tierarzt!

  • Dein Hund ist apathisch oder kaum ansprechbar
  • Er hat Atemnot oder sichtbare Schwierigkeiten beim Atmen
  • Es sind offene oder schwere Verletzungen erkennbar
  • Er zeigt deutliche Anzeichen von starkem Schmerz oder erheblichem Unwohlsein

Bei welchen Symptomen, warte ich erstmal ab?

Keine Notfälle:

  • Lecken der Pfoten (oft stressbedingt oder durch Futterumstellung)
  • Rötung der Augen (meist Reaktion auf Stress oder neue Umwelteinflüsse)
  • Verschmutzte Ohren (oft durch lange mangelnde Pflege oder Stress)
  • Kleine Kratzer oder geschwollene Zeckenstiche
  • Durchfall (nicht sofort ein Notfall – siehe unten)
  • Lahmheit oder unrunder Gang (die Hunde kommen nach einer 2–3-tägigen Transportfahrt an – Bewegung, Muskulatur und Koordination müssen sich erst entwickeln)
  • Husten mit oder ohne Auswurf (oft der sogenannte „Trapo-Husten“ – verursacht durch die Klimaanlage im Transporter. Klingt oft schlimmer als er ist. Ein gängiges Hausmittel: Kinder-Hustensaft aus der Apotheke.)

Was tu ich, wenn ich unsicher bin?

Melde dich bei uns!

Du bist dir unsicher, warum dein (Pflege-)Hund sich anders verhält, als du erwartet hast?
Wieso er so viel hechelt, sich nicht löst oder Blut im Kot hat.

Gemeinsam besprechen wir die Situation, greifen auf viele Jahre Tierschutzerfahrung zurück und überlegen, ob der Gang zum Tierarzt oder ein Hausmittel der nächste Schritt sein sollte.